10 kritische Fragen an den Schweizer Bauernverband zum 1. August-Brunch
Am Nationalfeiertag 2024 besuchen rund 100'000 Schweizer den 1. August-Brunch auf 280 Bauernhöfen. Die Zahl der Gastgeber und Besucher sinkt aber. 10 kritische Fragen an den Schweizer Bauernverband.
Mit den riesigen Käse- und Fleisch-Platten könnte man eine ganze Kompanie Soldaten durchfüttern. Neben selbst gebackenen Bauernzöpfen stehen Marmeladen-Töpfe so gross wie Teigschüsseln. Helfer braten Rösti mit Spiegeleiern im Akkord und die Kaffeemaschinen glühen fast durch.
Es ist 1. August, der Schweizer Nationalfeiertag, und viele Familien feiern diesen auf einem Landwirtschafts-Betrieb in ihrer Region. Am 1. August-Brunch bewirten Bauernfamilien um die 400 Besucher, mancherorts gar 800 Besucher. Und dies innert vier Stunden.
Vorher müssen die Bauernfamilie ihre grösste Scheune ausräumen und rausputzen, 20 bis 40 Helfer organisieren, getrennte Toiletten sowie Kühlschränke und Geschirrspüler mieten. Ein «Chrampf» und eine regelrechte Materialschlacht:
100 Kilo Rösti mit Speck
800 Eier
35 Kilo Zopf
35 Kilo Brot
50 Kilo Schinken oder Speck
20 Kilo Käse
8 Kilo Butter
16 Kilo Konfitüre und Honig
50 Liter Birchermüesli
120 Liter Kaffee
160 Liter Milch
(Berechnung für 400 Besucher aufgrund Angaben von Landwirtschaftsbetrieben in verschiedenen Regionen der Schweiz)
Der Lohn dieser Bemühungen? Nach zwei Wochen intensiver Vorbereitung und dem «Grosskampftag» am 1. August erzielt ein Landwirtschaftsbetrieb gerade einmal 1000 bis 2000 Franken Gewinn.
Der 1. August-Brunch soll Beziehungen zwischen Stadt und Land aufbauen
Seit 1993 will der Schweizer Bauernverband SBV mit dem 1. August-Brunch Brücken bauen zwischen Stadt und Land sowie das gegenseitige Verständnis fördern. Und das ist dringend nötig.
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