Wie ein Agrarökonom das «Bürokratiemonster» der Agrarpolitik bändigen will
Die Agrarpolitik ist ein «Bürokratiemonster», das die Landwirte «auffrisst», aber ökologischen Ziele oft nicht erreicht. Agrarökonom Robert Finger macht drei Vorschläge für die künftige Agrarpolitik.
Eigentlich müsste man in der Agrarpolitik wie bei einem blockierten Computer einen Reset machen: Den Stecker rausziehen und das ganze System in den Urzustand versetzen, um es komplett neu aufsetzen.
«Wenn die ganze Agrarpolitik auf den Kopf gestellt würde, gäbe es endlose Diskussionen auf allen Ebenen», winkt die Agrarpolitik-Spezialistin des Schweizer Bauernverbandes SBV ab. Für Michelle Schenk-Wyss ist deshalb ein Reset unrealistisch. Zudem gebe es auch viele Punkte im heutigen System, die gut funktionieren und verständlich sind.
Das gilt auch für Deutschland und Österreich. Die Schweizer Agrarpolitik (die ich nachstehend beleuchte) wurde zum Beispiel mit einer Reform 2002 verbessert: Die Schweizer Landwirtschaft wurde auf den Markt ausgerichtet und bekommt neu gezielte Direktzahlungen für gemeinwirtschaftliche und ökologische Leistungen.
Die Zahlungen an die Schweizer Landwirtschaft sind seither immer gleich geblieben, während die anderen Kostenträger im Bundesbudget seit dem Jahr 2000 um durchschnittlich 100 Prozent gestiegen sind. Gestiegen ist für die Landwirtschaft einzig der administrative Aufwand. Die Landwirte haben jetzt ein neues Tier im Stall: Das «Bürokratiemonster».
Mit einem 7-tägigen kostenlosen Probeabonnement weiterlesen
Abonnieren Sie «Countryside» Jürg Vollmer, um diesen Post weiterzulesen und Sie erhalten 7 Tage kostenlosen Zugang zum gesamten Post-Archiv.