AgroImpact kann den CO₂-Gehalt in den Landwirtschaftsböden präzise messen
AgroImpact ist das weltweit erste Projekt, das konkret und verlässlich misst, wie gut die regenerative Landwirtschaft funktioniert.
Die Landwirtschaft verursacht wie jede wirtschaftliche Aktivität Treibhausgase. In Deutschland sind es 7,1 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen, in Österreich 11 Prozent und in der Schweiz 14 Prozent. Weltweit wird der Anteil auf 25 Prozent geschätzt.
Treibhausgas-Emissionen entstehen in der Landwirtschaft durch drei Faktoren:
Durch den Verdauungsprozess der Rinder
Durch Stickstoffmineraldünger respektive Hofdünger (Gülle und Mist) im Pflanzenbau
Starke Bodenbearbeitung (Pflügen), Verbrennung von fossilen Treibstoffen und Brennstoffen in Maschinen (Traktoren etc.) und Gebäuden (Treibhäuser)
Die Landwirtschaft kann den CO₂-Fussabdruck deutlich senken und CO₂ im Boden speichern
Mit dem Effekt von kleineren Ernten und weniger Milchproduktion kann die Landwirtschaft ihren CO₂-Fussabdruck senken. Im Unterschied zu vielen anderen Bereichen kann die Landwirtschaft durch eine sogenannte Sequestrierung aber auch CO₂ speichern:
Anpassung des Futters von Rindern (weniger Kraftfutter)
Verzicht auf Stickstoffmineraldünger
Schonende Bodenbearbeitung (weniger Pflügen der Böden)
Um dieses Potenzial nutzen zu können, haben in der Schweiz der Bauernverband des Kantons Waadt Prométerre mit der Beratungsorganisation Agridea und dem landwirtschaftlichen Beratungsdienst Proconseil ein Verfahren entwickelt, das die CO₂-Emissionen von Landwirtschaftsbetrieben sowie die Speicherfähigkeit im Boden misst.
Damit lassen sich der CO₂-Fussabdruck und das genaue CO₂-Äquivalent von landwirtschaftlichen Produkten messen.
Der im Januar 2024 lancierte Verein AgroImpact bietet mit diesem Verfahren den Landwirtschaftsbetrieben massgeschneiderte Anbaumethoden an, um das CO₂ zu speichern.
Für AgroImpact spannen der Kanton Waadt, der Milliardenkonzern Nestlé, mehrere Hochschulen, die Umweltorganisation WFF und die Bauernorganisation Prométerre zusammen: Gemeinsam wollen sie den CO₂-Fussabdruck der Landwirtschaft verringern.
Am Projekt von AgroImpact beteiligen sich mehrere Hundert Schweizer Landwirte
Mehrere hundert Schweizer Landwirtschaftsbetriebe werden sich während mindestens sechs Jahren an diesem Pionierprojekt beteiligen. Dabei wird Nestlé ihr Wissen und ihre Erfahrung in Forschung und Entwicklung sowie in nachhaltigen Landwirtschaftsprojekten einbringen können.
Längerfristig plant das Unternehmen, sämtliche 2000 Schweizer Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Rohstoffe an Nestlé liefern, in das Projekt einzubeziehen. Dabei sollen die LandwirtInnen Prämien erhalten, um sie für ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel zu entlohnen.