Mit dem Klimawandel wachsen Erdnüsse in Bayern, Österreich und der Schweiz
Bei uns sind Erdnüsse ein Snack, in China und Indien Grundnahrungsmittel. Angebaut werden sie in den Tropen und Subtropen – mit dem Klimawandel neu auch in Bayern, Österreich und in der Schweiz.
Einen Irrtum muss ich gleich im ersten Satz klären: Die Erdnuss ist gar keine Nuss, sondern wie Erbsen und Bohnen eine Hülsenfrucht. Die englische Bezeichnung Peanuts – also Erbsennuss – ist botanisch mindestens zur Hälfte korrekt. Zur vermeintlichen Nuss macht die Spanischen Nüssli, wie sie in der Schweiz heissen, der hohe Fettgehalt der Samen von 50 Prozent.
Gewitzte Gastwirte servieren deshalb geschälte, geröstete und gesalzene Erdnüssen zum Aperitif: Das Salz verstärkt das Aroma alkoholischer Getränke und regt den Durst an. Im Magen verlangsamt das Fett danach die Aufnahme von Alkohol. Mit dem Effekt, dass die Gäste mehr trinken als sie sollten und wollten.
Generöse Gastgeber servieren dagegen vor allem in der Vorweihnachtszeit ungeschälte Erdnüsse, die man beim gemütlichen Zusammensitzen schält und knabbert. Mehr als die Hälfte der ungeschälten Erdnüsse werden in der Schweiz, Österreich und Deutschland im Dezember verkauft. Wobei die Spanischen Nüssli vor allem aus Ägypten und Israel importiert werden.
In welchen Ländern werden am meisten Erdnüsse gegessen?
Im weltweiten Vergleich liegen die deutschsprachigen Länder beim Erdnuss-Konsum aber weit hinten:
16,9 kg Erdnüsse: Nigeria jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch
13,3 kg Erdnüsse: China
10,0 kg Erdnüsse: Indien
Und weit dahinter:
2,8 kg Erdnüsse: USA
1,4 kg Erdnüsse: Deutschland
1,4 kg Erdnüsse: Österreich
1,0 kg Erdnüsse: Schweiz
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