Jeder Landwirt hat 2,6 Traktoren. Aber hey – das ist nicht zu viel!
Wenn Bauernfamilien heute 2,6 Traktoren haben, liegt das nicht daran, dass sie zuviel Geld haben – sondern an der Sorgfalt, mit der die LandwirtInnen ihre Traktoren über Generationen pflegen.

Kurz & bündig
Traktoren sind ein teurer «Spass» – und das ist nicht lustig für die LandwirtInnen
Kleine und ältere Traktoren sind ökonomisch und ökologisch sinnvoll
Ein teurer Traktor ist für die LandwirtInnen langfristig ein günstiger Traktor
Viele LandwirtInnen fahren die gleiche Traktor-Marke wie ihr Vater und Grossvater
Wieso brauchen Landwirte neue Traktoren, wenn sie doch ihre alten Traktoren haben?
Auf einem Mehrgenerationen-Bauernhof hat jede Generation und jeder Traktor seine Aufgabe
«Warum braucht jeder Bauer 2,6 Traktoren?» Diese Frage hört man oft – und oft mit dem Unterton: «Die wissen wohl nicht, wohin mit dem Steuergeld.» Doch wer genauer hinschaut, merkt: Die hohe Traktoren-Zahl auf Landwirtschafts-Betrieben ist kein Luxus. Sie ist Logik, Pragmatismus – und oft pure Notwendigkeit.
Im Schnitt stehen in der Schweiz und in Österreich 2,6 Traktoren auf jedem Hof. In Deutschland variiert die Zahl: Kleine Betriebe unter 20 Hektar haben im Mittel 1,6 Traktoren, grosse Betriebe mit über 100 Hektar haben drei und mehr Traktoren.

Traktoren sind ein teurer «Spass» – und das ist nicht lustig für die LandwirtInnen
Rechnen wir nach: 2,6 Traktoren à 100 PS kosten – laut Faustregel «1 PS = 1’000 Franken oder Euro» – rund 260’000 Franken oder Euro. Das steht in starkem Kontrast zum durchschnittlichen Jahreseinkommen von 33’000 Euro in Deutschland und Österreich oder 52’000 Franken in der Schweiz (im Berggebiet sogar nur 39’000 Franken).
Und mit 100 PS ist ein Traktor nicht übermotorisiert. Zur Einordnung das kleinste und grösste Modell der deutschen Traktoren-Marke Fendt:
Der kleinste Fendt hat 79 PS unter der Haube – ideal für Winzer oder Bergbauern.
Der grösste Fendt leistet satte 673 PS – und ackert zum Beispiel auf riesigen Feldern in Ostdeutschland, mit bis zu 48 Meter breiten Anbaugeräten.
Viele Traktoren in den deutschsprachigen Ländern haben nur 70 bis 110 PS und sind oft unter vier Tonnen schwer. Weniger Bodenverdichtung, weniger Diesel – mehr Ökologie. Der Fendt 210 Vario mit 104 PS ist seit Jahren der Bestseller. Kompakt, sparsam und relativ günstig. Mit der Betonung auf relativ.
Kleine und ältere Traktoren sind ökonomisch und ökologisch sinnvoll
Schauen wir uns doch mal, welche Traktoren junge Schweizer LandwirtInnen fahren:
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