Kleine Käfer mit grosser Wirkung – Marienkäfer schützen Obstbäume vor Blattläusen
Marienkäfer sehen harmlos aus – doch im Obstbau sind sie tödliche Jäger: Als Nützling frisst der Marienkäfer in seinem Leben 4000 Blattläuse. Ich beobachte die Räuber auf ihrem Weg in den Einsatz.

Zwischen Mikroskopen, Zuchtboxen und Kartonröhrchen herrscht konzentrierte Betriebsamkeit. Aline Fauser, Biologin bei Agroline in Aesch (im Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich), verpackt nach einer Qualitätskontrolle versandbereite Marienkäfer. Die herzigen Insekten haben einen klaren Auftrag: Blattläuse vernichten. Schnell. Präzise. Biologisch.
Gezüchtet werden die Zweipunkt-Marienkäfer für den Einsatz in Gewächshäusern sowie Obst- und Gemüsekulturen im Freiland. Die Nützlinge sollen dort tun, was sie am besten können: Blattläuse jagen und fressen.
Blattläuse verursachen in Obst- und Gemüsekulturen grosse Schäden
Blattläuse sind in der Landwirtschaft gefürchtete Schädlinge, die durch das Aussaugen von Pflanzensäften erhebliche Schäden verursachen. Besonders betroffen sind Obst- und Gemüsekulturen, in denen die Läuse nicht nur das Pflanzenwachstum hemmen, sondern auch Viren übertragen:
Apfelbäume: verschiedene Blattlaus-Arten wie die Grüne Apfelblattlaus und die Apfelfaltenlaus
Kirschbäume: Schwarze Kirschenblattlaus
Pflaumen- und Zwetschgenbäume: verschiedene Blattlaus-Arten
Tomaten: verschiedene Blattlaus-Arten
Paprika/Peperoni: verschiedene Blattlaus-Arten
Salat: verschiedene Blattlaus-Arten
Kohl: verschiedene Blattlaus-Arten
Mangold: verschiedene Blattlaus-Arten

Je milder unsere Winter, desto mehr Blattläuse kommen im Frühling
Früher glaubte man, die Blattläuse fallen mit dem Regen vom Himmel. Die moderne Wissenschaft weiss es besser. «Die Weibchen legen im Herbst ihre Eier auf Apfel- und Pflaumenbäume, aber auch in Rosensträucher und andere Holzgewächse», erklärt Regina Burger, die als Pionierin den biologischen Pflanzenschutz bei Agroline aufgebaut hat.
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