Hafer-, Soja- und Mandel-Drink: Wie gesund und ökologisch sind Milchersatzgetränke?
Pflanzliche «Milch»-Drinks boomen. Doch eine Studie von Agroscope zeigt: Viele Drinks halten nicht, was sie versprechen. Welche Milch-Alternativen sind gesund und ökologisch, welche nur Lifestyle?

Kurz & bündig
Viele pflanzliche Milchersatzgetränke halten ihre Versprechen nicht. Sie enthalten oft viel Zucker, wenig Eiweiss und zahlreiche Zusatzstoffe – und schneiden im Nutri-Score schlechter ab als Kuhmilch.
Das zeigt eine neue Studie von Agroscope, dem Schweizer Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung.
Die Unterschiede zwischen 66 geprüften Milchersatzgetränken sind gross – sowohl bei der Nährwertqualität als auch bei der Ökobilanz. Während ungesüsste Soja- oder Erbsendrinks gut abschneiden, sind Reis- und Mandel-Drinks ökologisch problematisch.
Versprechen wie «ohne Zuckerzusatz», «klimafreundlich» oder «vegan» sagen wenig über die tatsächliche Qualität aus. Wer Wert auf Gesundheit und Nachhaltigkeit legt, sollte auf die Zutatenliste und Herkunft achten (siehe Einkaufs-Tipps am Ende des Textes).
Ich stehe im Supermarkt vor dem Regal mit Milchersatzgetränken wie der Ochse vor dem Berg: Was darf es sein? Hafer, Soja, Mandel, Reis, Kokos, Cashew, Haselnuss, Dinkel, Erbsen oder Hanf? Zehn Sorten pflanzlicher Drinks stehen nebeneinander.
Kuhmilch oder Milchersatzgetränk? Was ist jetzt gesünder, ökologischer und tiergerechter ? Wie sollen KonsumentInnen da noch den Durchblick haben?
Ist pflanzlicher Milchersatz wirklich gesünder – oder nur ein Lifestyle-Produkt mit gutem Marketing? Was sagen unabhängige Fachleute dazu? Zum Beispiel das Schweizer Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung, Agroscope?
Eine neue Studie von Agroscope («Nutritional quality of plant-based milk alternatives in Switzerland: Opportunities for improvement», publiziert im Fachjournal «Journal of Nutritional Science») hat 66 pflanzliche Milchalternativen aus dem Supermarkt unter die Lupe genommen.
Wobei man «unter die Lupe nehmen» wörtlich nehmen kann: Die Nährwerte und Zusatzstoffe sind meist nur klein auf die Verpackungen gedruckt.
Die Ergebnisse der Agroscope-Studie überraschen – und werfen neue Fragen auf.
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