Vertrauensbeweis statt Kampfwahl für Bio Suisse-Präsident Urs Brändli
Eine Kampfwahl um das Präsidium von Bio Suisse hatte sich für die Delegiertenversammlung 2024 angekündet – daraus wurde ein klarer Vertrauensbeweis für den amtierenden Präsidenten Urs Brändli.
Der Bio-Landwirt Urs Brändli (61) aus Goldingen/SG ist seit 2011 Präsident von Bio Suisse, dem Dachverband von Organisationen der biologischen Landwirtschaft in der Schweiz. Damals wurde er in einer spannenden Kampfwahl als Nachfolger von Regina Fuhrer gewählt.
Seither wurde Urs Brändli von der Delegiertenversammlung als Bio Suisse-Präsident drei Mal klar bestätigt: 2012, 2016 und 2020.

2024 sah sich Brändli durch Maria Thöni herausgefordert (siehe meine Vorschau «Kampfwahl um das Bio Suisse-Präsidium: Maria Thöni fordert Urs Brändli heraus»). Die 50-Jährige Bergbäuerin leitet seit dem Jahr 2000 zusammen mit ihrem Mann Christian Thöni einen Bio-Mutterkuhbetrieb in Stierva/GR hoch über dem Albulatal.
Eine nassforsche Herausforderin stand dem souveränen Amtsinhaber gegenüber
An der Delegiertenversammlung erklärte Maria Thöni, dass laut Bio Suisse-Statuten das Präsidium durch einen Betriebsleiter mit Produzentenvertrag geführt werden sollte. Brändli habe aber seinen Betrieb dem Sohn übergeben, deshalb könne er nicht mehr Präsident bleiben.
Maria Thöni kritisierte die lange Amtsdauer von Brändli, das Alter und wie erwähnt dessen Betriebsübergabe an den Sohn – statutarisch war aber alles im grünen Bereich. Insgesamt wirkte ihre Vorstellung an der Delegiertenversammlung eher nassforsch, Demgegenüber erklärte Brändli, dass «für dieses Amt Lust und Freude, aber auch eine Portion Demut unabdingbar» seien.
Das Resultat der geheimen Wahl für das Präsidium von Bio Suisse in den nächsten vier Jahren war denn auch eindeutig: Urs Brändli wurde mit 78 Stimmen wiedergewählt, Maria Thöni erhielt nur 13 Stimmen.
Klare Verhältnisse auch bei der anschliessenden Gesamterneuerungswahl des Vorstandes. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Amt bestätigt: Rahel Beglinger (Mollis/GL), Joseph Bircher (Malters/LU), Karine Contat (Grimisuat/VS), Dora Fuhrer (Burgistein/BE), Cédric Guillod (Praz-Vully/FR) und Milo Stöckli (Séprais/JU).